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Glossar

CO₂-Steuer, Klimafinanzierung, Kohlenstoffsteuer

Die CO2-Abgabe ist eine vom Staat erhobene Steuer auf den Ausstoß von Kohlendioxid, der durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdölprodukte, Gas oder Kohle entsteht. Sie basiert auf der im Januar 2021 von der Bundesregierung beschlossenen Richtlinie zur CO2-Bepreisung von Emissionen und soll das Ziel der Klimaneutralität unterstützen, indem Emittenten zur Einsparung von Kohlendioxid animiert und die Beseitigung von Umweltschäden finanziert werden. Berechnungsgrundlage für die CO2-Steuer ist der festgelegte Preis pro Tonne ausgestoßenes Kohlendioxid (Kohlenstoffpreis). Zur CO2-Abgabe verpflichtet sind alle Hersteller und Anbieter von Dienstleistungen und Waren. Da diese Kosten auf die Käufer umgelegt werden, zahlt im Prinzip jeder die CO2-Abgabe.

CO2-Äquivalente (CO2e) sind eine Maßeinheit für das Potenzial von Treibhausgasen, zur Erderwärmung beizutragen. Da Kohlendioxid nicht das einzige, zweifelsohne aber das bekannteste klimawirksame Gas ist, werden andere Treibhausgasen (u. a. Methan und Lachgas) bezüglich ihres Erwärmungspotenzials mit CO2 verglichen. Hierzu dient die Einheit CO2e. Sie gibt somit an, wie stark der Klimaeffekt von Treibhausgasen im Vergleich zu Kohlendioxid ausfällt.

Die Fähigkeit von Bäumen, CO2 aufzunehmen und zu binden, wird als CO2-Bindungskapazität bezeichnet. Bäume nehmen CO2 auf, um daraus im Rahmen der Photosynthese Sauerstoff und Glukose zu produzieren. Diese Kapazität ist dabei von verschiedenen Faktoren wie Alter und Zustand des Baumes, Holzdichte und Wachstumsrate abhängig. Auch die Wasserversorgung, das Klima und die Bodenbeschaffenheit spielen eine Rolle für die CO2-Bindungskapazität. Generell entzieht ein artenreicher und gesunder Wald der Atmosphäre mehr Treibhausgas als eine wenig diversifizierte Monokultur. Auf dem Wissen über die CO2-Bindungskapazitäten von Wäldern basieren sämtliche klimaschutzorientierte Aufforstungs- und Kompensationsprogramme weltweit.

Die CO2-Bilanz ist das Ergebnis einer Emissionsberechnung und eine wichtige Messgröße in der Nachhaltigkeitsstrategie von Organisationen. Anders als der CO2-Fußabdruck, der lediglich die Gesamtmenge des ausgestoßenen Klimagases in einem bestimmten Zeitraum beziffert, berücksichtigt die CO2-Bilanz auch durchgeführte Kompensationsmaßnahmen. Das Ergebnis einer solchen Bilanzierung ist also der tatsächliche klimawirksame Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid. Die CO2-Bilanz berechnet sich, indem die Menge an kompensiertem CO2 vom zuvor ermittelten Gesamtausstoß abgezogen wird.

CO₂-Ausstoß, Kohlenstoffdioxid-Emission, Kohlenstoffdioxid-Ausstoß

Als CO2-Emission wird die Menge an Kohlendioxid bezeichnet, die eine Person oder Organisation über einen definierten Zeitraum (meistens ein Jahr) in die Atmosphäre entlässt. Für Fahr- und Flugzeuge bemisst sich dieser Wert anhand der zurückgelegten Strecke und wird meist pro 100 Kilometer angegeben. Das Treibhausgas CO2 entsteht vorwiegend bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas im Rahmen von Energiegewinnungs-, Transport- und Herstellungsprozessen.

Aufgrund seiner Wirkung als Treibhausgas gilt die globale CO2-Emission als Hauptursache des menschengemachten Klimawandels. Begrifflich ist die CO2-Emission von der Treibhausgasemission abzugrenzen, die neben Kohlenstoffdioxid den Ausstoß weiterer klimaschädlicher Gase beziffert. Die CO2-Emission wird als Messgröße für den Fortschritt von Klimaschutzmaßnahmen wie CO2-Reduktion und -Kompensation herangezogen.

Unter dem Begriff CO2-Einsparung werden sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, die Staaten, Unternehmen und Privatpersonen unternehmen, um den CO2-Ausstoß sukzessive zu verringern. Umgesetzt wird dies einerseits durch Verhaltensänderungen wie einen sparsamen Umgang mit Ressourcen oder den Verzicht auf unnötige (Flug-)Reisen. Andererseits sind technische Innovationen die Basis für eine wirksame CO2-Einsparung. E-Mobilität, sparsame Antriebstechniken und erneuerbare Energien sind hierfür nur drei Beispiele. Auch der Gesetzgeber versucht durch verschiedene Maßnahmen wie die CO2-Abgabe Anreize zur CO2-Einsparung zu setzen. Vor einer CO2-Kompensation stehen die CO2-Vermeidung und -Einsparung.

Klimakompensation

Der Begriff CO2-Kompensation beschreibt verschiedene Maßnahmen zur Kompensation unvermeidlicher Kohlendioxidemissionen. Trotz des globalen Bestrebens, den CO2-Ausstoß nach Möglichkeit zu vermeiden und zu reduzieren, lassen sich derzeit nicht alle Emissionen mit dem klimaschädlichen Gas vermeiden. Im Rahmen der CO2-Kompensation wird nun die Ausstoßmenge eines Emittenten genau berechnet und dafür an anderer Stelle gezielt eingespart.

Dies erfolgt durch Ausgleichszahlungen des Emittenten, die dann in Klimaschutzprojekte wie Aufforstung und die ökologische Aufwertung von Baumbeständen investiert werden. Die grundsätzliche Idee dahinter ist, dass beispielsweise durch Flugreisen ausgestoßenes Kohlendioxid durch die CO2-Kompensation der Atmosphäre wieder entzogen wird. Die hierfür geleisteten Zahlungen werden als Kompensationskosten bezeichnet.

Treibhausgasrechner, Emissionsrechner, Klimarechner, Kohlenstoffdioxidrechner

CO2-Rechner sind spezielle Softwaretools, mit denen der eigene Kohlendioxidausstoß anhand eingegebener Werte (u. a. Reisetätigkeit, Strom- und Gasverbrauch) ermittelt werden kann. Je nach Komplexität solcher Emissionsrechner erhält der Nutzer als Ergebnis einen reinen CO2-Fußabdruck oder eine ausführliche Treibhausgasbilanz mit zusätzlichen Handlungsempfehlungen, die die Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf die globale Erwärmung reduzieren können.

Kohlendioxidrechner werden in einfacher Form auf vielen Internetseiten angeboten, damit Privatpersonen ihren CO2-Fußabdruck durch Eingabe einiger weniger Parameter ermitteln können. Doch auch die Emissionen institutioneller Prozesse wie Liefer- und Produktionsketten lassen sich mit einem CO2-Rechner beziffern. Zudem setzen Kommunen zunehmend auf solche Rechentools. Die Ergebnisse sind oft Basis für die Planung von Maßnahmen zur CO2-Kompensation.

Als CO2-Senken werden all jene biologischen Systeme bezeichnet, die freigesetztes Kohlendioxid aufnehmen und binden können. Dazu gehören insbesondere Wälder und Moore, doch auch bestimmte Äcker, Wiesen und sonstige Naturlandschaften binden das Treibhausgas, um es im Rahmen der Photosynthese zu Glukose und Sauerstoff zu verarbeiten. Der gezielte Aufbau sowie die Instandhaltung von CO2-Senken ist neben der Vermeidung von CO2-Emissionen ein wichtiger Teil der Klimastrategie.

CO₂-Recht, CO₂-Emissionsrecht

Ein CO2-Zertifikat ist ein durch das Umweltrecht regeltes verbrieftes Recht, in einem definierten Zeitraum eine bestimmte Menge an Kohlendioxid ausstoßen zu dürfen. Unternehmen können solche CO2-Rechte an den Energiebörsen handeln. Durch diesen Handel bekommen die CO2-Zertifikate einen Marktpreis. Das Prinzip hinter dem Zertifikathandel ist der Anreiz, weniger Schadstoffe zu emittieren und in klimafreundliche Techniken zu investieren, denn es werden künftig immer weniger CO2-Emissionsrechte vergeben und die Preise steigen sukzessive. Bereits seit 2013 existiert eine EU-weit einheitliche Zuteilungsregel von CO2-Zertifikaten. Zudem richtete Brüssel eine EU-weite Zertifikat-Obergrenze (Cap) ein. Der Hauptteil der CO2-Rechte wird heute versteigert, die ursprünglich kostenlose Verteilung verliert an Bedeutung. Die Erlöse aus den Versteigerungen fließt in Klimaschutzprojekte.

Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) ist im Umweltbundesamt in Berlin angesiedelt und für die Koordination/Umsetzung des nationalen EU-Emissionshandels zuständig. Elementare Aufgaben sind dabei die Ausgabe und Zuteilung von CO2-Zertifikaten sowie weitere Steuerungs- und Überwachungsfunktionen. Als zuständige Bundesbehörde ist die DEHSt zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, die dem EU-Emissionsrechtehandel unterliegen. Auch fungiert die Deutsche Emissionshandelsstelle als Schnittstelle zwischen Bundesumweltministerium, Bundesländern und weiteren Behörden sowie Verbänden. Sie beheimatet überdies ein nationales Emissionshandelsregister, über das alle Transaktionen des Emissionshandels abgewickelt werden.

Der Energie- und Klimafonds (EKF) stellt ein Sondervermögen des Bundes dar, existiert also außerhalb des normalen Bundeshaushaltes. Im Kern stellt der EKF finanzielle Mittel zur Verfügung, um auch nach dem Ausstieg aus Kernkraft und Kohle eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten. Hierzu können Projekte, die zur Energiewende beitragen, aus dem seit 2011 bestehenden Geldtopf finanziert werden. Dazu gehören Forschungs- und Entwicklungsprogramme zur Energieeffizienz und Elektromobilität sowie der Ausbau erneuerbarer Energien und diverse Klimaschutzprojekte. Der Energie- und Klimafonds finanziert sich als Sondervermögen aus den Erlösen des europäischen Emissionshandels sowie Bundeszuschüssen.

Waldbesitzer enthalten für die Senkenleistung ihrer Wälder eine festgelegte Entlohnung. Damit wird ein Anreiz geschaffen, Wälder nicht mehr intensiv zu bewirtschaften, sondern ihre ökologische Vielfalt zu erhalten und Bestandswälder gezielt aufzuwerten. Die Entlohnung errechnet sich aus der Menge an kompensiertem Kohlendioxid, der Waldfläche und dem aktuellen CO2-Preis. Sie bietet für Waldbesitzer eine attraktive Verdienstmöglichkeit; gerade vor dem Hintergrund steigender CO2-Preise und dem wachsenden Bewusstsein, überschüssige Treibhausgase in heimischen Wälder zu kompensieren.

regenerative Energien, nachwachsende Energien

Erneuerbare Energien ist die Bezeichnung für Energieträger, die nicht durch anhaltende Nutzung endgültig verbraucht werden, sondern zeitlich unbegrenzt zur Verfügung stehen. Ihnen gegenüber stehen die fossilen Energieträger, bei denen der Vorrat endlich ist und deren Nutzung maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird. Zu den regenerativen Energien gehören Wind-, Sonne- und Wasserkraft sowie Geothermie und Bioenergie. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ersatz fossiler Brennstoffe sind die wichtigsten Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Abnutzungssatz, Nutzungssatz, Hiebssatz

Hiebsatz ist ein Fachbegriff aus der Forstwirtschaft und beschreibt die Menge an Holz, die aus einer definierten Waldfläche durch Einschlag entnommen werden kann, ohne gegen das Prinzip der Nachhaltigkeit zu verstoßen. Er fungiert als Maß für die durchschnittlich im Jahr einzuschlagende Menge Holz. Festgelegt wird der Hiebsatz durch die verantwortlichen Forstunternehmen bzw. Forstverwaltungen. Der Nutzungssatz wird zudem für die steuerliche Bewertung eines Privatwaldes herangezogen. Angegeben wird der Hiebsatz in Vorrats- oder Erntefestmetern, zudem kann er für die Planung weiter in Pflege- und Hauptnutzung sowie in die einzelnen Baumarten unterteilt werden.

Eine Instandhaltung des Waldes zielt darauf ab, den Bestandswald in seiner ökologischen Vielfalt zu erhalten und als artenreichen Lebensraum zu stärken. Eine intensive Nutzung von Wäldern zielt in der Regel auf die Erzielung von Gewinn ab. Doch es gibt auch finanzielle Aspekte für Waldbesitzer, die für eine Instandhaltung des Waldes sprechen. So liegt die Senkenleistung eines intakten Waldes deutlich über der einer intensiv genutzten Monokultur. Waldbesitzer werden im Rahmen der CO2-Kompensation für die Senkenleistung ihrer Wälder entlohnt.

Zero Klimabilanz

Klimaneutral bedeutet, dass ein Gleichgewicht aus Emissionen und Emissions-Reduktion besteht. Der Begriff wird meistens im Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß verwendet, kann jedoch auch auf andere klimawirksame Gase wie zum Beispiel Methan angewendet werden. Klimaneutrales Wirtschaften ist so ausgerichtet, dass es das Klima nicht beeinflusst. Der Begriff ist jedoch nicht zu verwechseln mit CO2-Freiheit, die auf eine vollständige Vermeidung des CO2-Ausstoßes abzielt. Klimaneutralität besteht vielmehr dann, wenn alle ausgestoßenen Emissionen auch wieder gebunden und aus der Atmosphäre entfernt werden.

Die Klimapolitik ist ein Teilgebiet der Umweltpolitik und entwickelt politische Strategien und gesetzliche Rahmenbedingungen zum Schutz des Klimas. Im Kern geht es dabei um die Vermeidung von Treibhausgasen, die gezielte Förderung von Entwicklungen klimafreundlicher Technologien sowie Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. War die Klimapolitik früher eine Domäne bestimmter Parteien, gehört dieses Thema heute aufgrund des Klimawandels für ein Großteil der politischen Vereinigungen zur Agenda. Aufgrund der globalen Tragweite klimatischer Veränderungen ist effektive Klimapolitik stets international ausgerichtet.

Unter dem Begriff Klimaschutz werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf das Klima reduzieren oder ganz vermeiden sollen. Erst seit Bekanntwerden der globalen Erwärmung gewinnt der Klimaschutz zunehmend an Bedeutung und ist heute unverzichtbarer Bestandteil politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handels. Kernelemente sind die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie die Entwicklung klimafreundlicher Technologien. Klimaschutz ist neben seiner überragenden Bedeutung für den Lebensraum Erde zunehmend ein Wettbewerbsvorteil wirtschaftlichen Handelns, denn die Gesellschaft erwartet von Unternehmen einen Beitrag zum Erhalt eines lebenswerten Planeten.

Klimaschutzabkommen sind vertraglich festgelegte Vereinbarungen zum Abbremsen des menschengemachten Klimawandels. Sie werden in der Regel im Rahmen von Klimagipfeln zwischen Staaten vereinbart und beinhalten freiwillige und/oder verpflichtende Maßnahmen zum Klimaschutz. Klimaschutzabkommen werden meist von der Gesellschaft, den Medien, aber auch den Unterzeichnern selbst kontrovers diskutiert. Zudem stehen sie häufig in der Kritik, da erfahrungsgemäß eine große Diskrepanz zwischen Vereinbarungen und reeller Umsetzung besteht. Trotzdem setzen solche Abkommen wichtige Leitplanken für die klimapolitische Entwicklung in allen Weltregionen.

globale Erwärmung, Erderwärmung

Als Klimawandel wird die seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtete globale Erwärmung bezeichnet, die auf anthropogene Ursachen wie den andauernden CO2-Ausstoß zurückzuführen ist. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger werden seit Beginn der Industrialisierung riesige Mengen Kohlendioxid freigesetzt, die sich in der Atmosphäre anreichern und zum sogenannten Treibhauseffekt führen. Der Klimawandel geht mit einer Vielzahl klimatischer und ökologischer Veränderungen einher und gilt aktuell als größte Herausforderung der Menschheit. Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur der Erde vollzieht sich nicht in allen Regionen mit der gleichen Intensität und Geschwindigkeit. Sämtliche Klimaschutzmaßnahmen zielen auf ein Abbremsen der Erderwärmung ab.

Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen

Das Kyoto-Protokoll war der weltweit erste völkerrechtliche Vertrag zur Eindämmung des Klimawandels. Es wurde am 11.12.1997 auf dem Weltklimagipfel im japanischen Kyoto beschlossen und verpflichtete die unterzeichnenden Staaten zur Reduktion des Ausstoßes sechs besonders klimaschädlicher Gase. Erst acht Jahre später, am 16.02.2005, trat das Abkommen mit der Unterzeichnung Russlands in Kraft. Bis Dezember 2011 hatten insgesamt 191 Staaten sowie die Europäische Union das Abkommen ratifiziert. Das Kyoto-Protokoll beinhaltete zwei Verpflichtungsperioden, in denen der CO2-Ausstoß je nach Staat um ein bestimmtes Maß abzusenken war: Die erste Periode ging von 2008 bis 2012, die zweite von 2013 bis 2020.

Aufforstung

Als Neubepflanzung wird das Ausbringen von Pflanzen oder Bäumen auf einer bisher nicht bewachsenen Stelle bezeichnet. Im Kontext des Klimaschutzes meint es häufig die Wieder- oder Neuaufforstung von Wäldern mit dem Zweck der CO2-Speicherung. Obwohl es über den klimaschützenden Effekt von Aufforstungsprojekten teils unterschiedliche wissenschaftliche Ansichten gibt, herrscht weitestgehender Konsens darüber, dass eine Zunahme des Waldbestands neben weiteren Klimaschutzmaßnahmen zur Senkung der CO2-Last der Atmosphäre beitragen kann.

Pariser Abkommen, Übereinkommen von Paris

Das Pariser Klimaabkommen wurde am 12.12.2015 im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris von insgesamt 195 Staaten und der Europäischen Union mit dem Ziel unterzeichnet, die Erderwärmung zuerst auf deutlich unter 2 °C, auf Druck einiger Länder letztlich auf höchstens 1,5 °C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Damit fungiert das Übereinkommen als Nachfolgevertrag des 1997 unterzeichneten Kyoto-Protokolls.

Neben der Begrenzung der globalen Erwärmung sind die Steigerung der Klimaresistenz sowie die Harmonisierung von Wirtschaft und Finanzströmen mit den Klimazielen Teil des Pariser Klimaabkommens. Als Leitplanken vereinbarten die unterzeichnenden Parteien insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die im internationalen Sprachgebrauch als Sustainable Development Goals bezeichnet werden.

Fotosynthese

Die Photosynthese ist eine in sämtlichen Pflanzen ablaufende biochemische Reaktion zur Energiegewinnung. Unter Anwesenheit von Licht entstehen aus Wasser und Kohlendioxid die Moleküle Sauerstoff und Glukose (Traubenzucker). Die Glukose dient den Pflanzen als Nahrung, während der Sauerstoff im Grund genommen nur ein Abfallprodukt darstellt, das an die Umwelt abgegeben wird. Es handelt sich um eine sehr komplexe Reaktionsfolge, die innerhalb bestimmter pflanzlicher Zellbestandteile, den Chloroplasten abläuft.

Erst die Photosynthese ermöglicht durch die Sauerstoffproduktion ein Leben auf der Erde. Gleichzeitig entzieht die Photosynthese der Atmosphäre CO2, weswegen im Kampf gegen den Klimawandel auch verstärkt auf Neupflanzungen und damit eine Stärkung der globalen Photosynthese-Leistung gesetzt wird.

Emissionskategorien

Unter der Bezeichnung Scope werden Treibhausgasemissionen kategorisiert. Es gibt insgesamt drei Emissionskategorien, die sich nach der Herkunft des Ausstoßes definieren. Scope 1 umfasst alle direkt aus dem Geltungsbereich (z. B. eines Unternehmens) entstammenden Emissionen, beispielsweise durch den Betrieb einer Heizung oder eines Fuhrparks. Scope 2 hingegen bezieht die Emissionen ein, die durch den Zukauf von Energie, Kühlung, Strom etc. freigesetzt werden. Eine Besonderheit stellt der Strom dar: Wird dieser z. B. durch eine Photovoltaik-Anlage selbst produziert, fällt er unter Scope 1.

Alle Emissionen, die nicht dem eigenen Handlungsbereich entstammen, sondern Teil der Wertschöpfungskette eines Unternehmens sind, werden unter Scope 3 zusammengefasst. Darunter fallen u. a. Pendeln, Abfallentsorgung, gekaufte Waren und Dienstleistungen sowie die Nutzung von verkauften Produkten durch Dritte.

Der Begriff Senkenleistung beschreibt die Fähigkeit von Wäldern, Wiesen und Mooren, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und langfristig zu binden. Dieser natürliche Effekt wird im Rahmen von Aufforstungsprojekten und ökologischen Aufwertungsmaßnahmen von Bestandswald gezielt ausgenutzt, um dem durch den Menschen verursachten steigenden Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre und der damit einhergehenden Erderwärmung entgegenzuwirken.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die 17 Sustainable Development Goals (SDG) sind die im Rahmen der Pariser Klimakonferenz von den Vereinten Nationen festgelegten Ziele zur nachhaltige Entwicklung des Planeten. Sie umfassen Maßnahmen zum Klimaschutz, aber auch gesellschaftliche Themen wie Welternährung, Bildung und Frieden. Im Fokus regionaler CO2-Kompensation stehen insbesondere die SDGs 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und 15 (Leben an Land). Durch gezielte Aufforstungsprojekte sowie die ökologische Aufwertung von Bestandswald wird einerseits aktiver Klimaschutz betrieben, indem der Baumbestand klimaschädliches Kohlendioxid bindet. Andererseits führen diese Maßnahmen zu einer Aufwertung des Ökosystems Wald als wichtigen Lebensraum an Land.

Treibhausgas-Ausstoß

Als Treibhausgasemission wird der Ausstoß klimaschädlicher Gase bezeichnet, der bei diversen Energiegewinnungs- und industriellen Prozessen erfolgt. Zu den im Kyoto-Protokoll definierten Treibhausgasen gehören Kohlendioxid (CO2), Methan, Lachgas (Distickstoffoxid) sowie die fluorierten Kohlenwasserstoffverbindungen (F-Gase). Fälschlicherweise werden die Begriffe Treibhausgas- und CO2-Emission im allgemeinen Sprachgebrauch häufig synonym genannt. Tatsächlich umfasst der CO2-Ausstoß aber ausschließlich Kohlendioxid. Somit ist die CO2-Emission immer eine Treibhausgasemission, der Treibhausgasausstoß aber nicht zwingend ein CO2-Ausstoß.

Waldfläche

Als Waldbestand wird der bewaldete Anteil auf einer definierten Fläche bezeichnet. Häufig ist davon die Rede, wenn die Waldfläche bestimmter Staaten beziffert werden soll. Auch im Zusammenhang mit der Abholzung des Regenwaldes wird der Waldbestand häufig als Messgröße herangezogen. Der Waldbestand wird entweder in Prozent oder der Fläche (meistens Hektar oder Quadratkilometer) angegeben. Auf der gesamten Landfläche der Erde beträgt der Waldbestand derzeit vier Milliarden Hektar oder 31 Prozent1


 1 Bundeszentrale für politische Bildung https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52727/jaehrliche-aenderung-der-waldbestaende/ (abgerufen am: 02.08.2022)